Mammographie

Was ist Mammographie? Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung, bei der die gesamte Brust auf einem Bild dargestellt wird.

Wie wird eine Mammographie gemacht? Bei der Mammographie wird die Brust zwischen zwei Platten gedrückt und dann werden je Seite zwei Röntgen-Bilder angefertigt, eines von oben nach unten und eines seitlich.

Was sieht man auf einer Mammographie? Auf den Bildern stellen sich dichtes Gewebe und Krebsknoten hell dar, während das Fett in der Brust schwarz aussieht. Deshalb ist die Mammographie bei jüngeren Frauen mit einem dichten Gewebe nicht aussagekräftig. Auch bei Frauen über 50 Jahren, insbesondere wenn sie Hormonpräparate gegen Wechseljahrsbeschwerden einnehmen, kann das Gewebe noch so dicht sein, dass die Mammographie nicht sinnvoll ist.

Die Brust wird in einem Mammographiegerät flachgedrückt, damit sie flacher ist und das Bild schärfer wird. Das ist manchmal schmerzhaft.
Die Strahlenbelastung wurde in den letzten Jahren deutlich verringert, ist aber immer höher als bei einem gebrochenen Bein, das geröntgt wird.

Was ist Mammographie-Screening?

Das Mammographie-Screening ist ein Programm bei dem alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren aktiv angeschrieben und alle 2 Jahre zu einer Mammographie eingeladen werden. Diese ist für Kassenpatientinnen kostenfrei, Privatpatientinnen bekommen eine Rechnung. Die Mammographie-Bilder werden von zwei Ärzten unabhängig befundet.

Welche Vorteile hat die Mammographie?

• Die Bilder können von mehreren Ärzten beurteilt werden, ohne die Patientin erneut zu untersuchen.
• Große Erfahrung mit der Methode
• Im Screening: Erfassung von Frauen, die sonst nicht zur Krebsvorsorge gehen.

Welche Nachteile hat die Mammographie

• manchmal Schmerzhaft
• Strahlenbelastung
• Bei dichtem Gewebe nicht sicher beurteilbar
• Zysten und Knoten lassen sich nicht immer sicher unterscheiden
• Problematik des Mikrokalks: bei winzigen Verkalkungen steckt manchmal eine Vorstufe von Brustkrebs dahinter, allerdings wird diese nur bei einer von 12 Frauen, die wegen Mikrokalk operiert werden, gefunden (die anderen 11 wurden sinnlos operiert)

 

Was heißt das Versprechen, dass durch Mammographie die Brustkrebs-Sterblichkeit um 25% gesenkt werden kann?

• Ohne Mammographie-Früherkennungsuntersuchungen sterben in einem Zeitraum von zehn Jahren 19 von 1000 Frauen an Brustkrebs
• Mit Mammographie-Früherkennungsuntersuchungen sterben in einem Zeitraum von zehn Jahren 13-17 von 1000 Frauen an Brustkrebs (relative Reduktion der Sterblichkeit um 25%)
• Von 1000 Frauen mit Mammographie-Früherkennungsuntersuchungen über zehn Jahre haben 2-6 Frauen einen Nutzen, weil sie in dieser Zeit nicht an Brustkrebs sterben.
• Von 1000 Frauen mit Mammographie-Früherkennungsuntersuchungen über zehn Jahre haben 995 Frauen keinen Nutzen, weil sie auch ohne Mammographie-Screening nicht an Brustkrebs gestorben wären (981 Frauen) oder weil sie trotz regelmäßiger Mammographie an Brustkrebs gestorben sind (14 Frauen)
• Von 1000 Frauen, die regelmäßig am Mammographie-Screening teilnehmen bekommt eine Brustkrebs durch die Strahlenbelastung der Mammographie.
• Von 1000 Frauen, die regelmäßig am Mammographie-Screening teilnehmen bekommen 9-12 eine sog. Überdiagnose, also eine Brustkrebsbehandlung wegen eines Befundes, der das Leben der Frau nicht verkürzt hätte (langsam wachsender Tumor oder Fehldiagnose)

Diese Zahlen sind dem Merkblatt entnommen, das allen Frauen mit der Einladung zur Mammographie zugeschickt wird (Download des Merkblatts)

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